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Nutzen Sie die Entwicklungsphasen für den Aufbau einer artgerechten Beziehung

Was Hänschen nicht lernt, ...

... kann der "Hans" dennoch lernen. Bedenken Sie bei diesem Gedanken bitte Folgendes: Die Zeitfenster, in denen Ihr Welpe für bestimmte Erfahrungswerte besonders offen ist, stehen im Moment seiner Geburt fest und sind also nicht beliebig variabel. Zwar kann vieles zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden, doch müssen Sie hier bedenken, dass er in der "ungenutzt" verstrichenen Entwicklungsphase nicht frei ist von Erfahrungswerten, die ihn ohne Ihr artgerechtes Handeln ausmachen und prägen. Dies gilt es zu einem späteren Zeitpunkt wieder zu korrigieren. Es ist ein bisschen so, als ob Sie einem Erstklässler erst einmal selber überlassen, irgendwelche Buchstaben irgendwie abzumalen und Monate später wollen Sie ihm das Schreiben und Lesen richtig beibringen. Sie werden gut damit zu tun haben, ihm seine falschen Angewohnheiten auszureden und ihn das Schreiben neu zu lehren.

Bei unserem Welpen ist das noch gravierender, denn manches, was er früh erlernt, wird tief in ihm verankert. Die körperliche und seelische Entwicklung vollzieht sich im Vergleich zu unseren Menschenkindern im Zeitraffer. Alles, was ihn daran hindert, tiefes Vertrauen in seine Umwelt zu entwickeln, wiegt besonders schwer. Deshalb ist es an Ihnen, sich seines Vertrauens vom ersten Tag im neuen Heim an würdig zu erweisen, damit Sie nicht später im wahrsten Sinne des Wortes das "Nachsehen" haben, wenn vielleicht ein Häschen allzu keck ihren Spazierweg kreuzt.

Die Gefolgschaftstreue ist kein Paket, das auf Bestellung nach einer bestimmten Lieferzeit vom Himmel fällt. Sie ist das Geschenk Ihres Hundes an Sie dafür, dass Sie ihn als Hund ernst nehmen und eine artgerechte Beziehung zu ihm aufgebaut haben.

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